ROMARIA 2025

Bericht von Dietlinde Alphart

ROMARIA 2025 - Ängste und Hoffnungen

Am Freitag, den 25. April traf sich bei strömendem Regen eine bunt gemischte, fröhliche Gruppe von ca. 50 Personen vor der Liesinger Pfarrkirche. Der laute Trommelrhythmus der zwei senegalesischen Musiker machte es unmöglich, den Startpunkt zu verpassen. Nach einer herzlichen Begrüßung in der Kirche durch Dechant Bernhard Pokorny und einer Erklärung von Pero (SOS Balkanroute) über die Situation der Geflüchteten in Bosnien, gingen wir an der Arbeiterkammer vorbei zum Liesinger Platz.

Dort erzählte uns Herbert Langthaler (früher in der Asylkoordination Österreich tätig, heute Journalist von „asyl aktuell“) über die Schwierigkeiten Geflüchteter, Arbeit zu finden und über ihre Versuche, lieber Hilfsarbeiten zu leisten für schlechtes Geld, als eine Ausbildung zu machen, weil sie da nicht verdienen. Auf einem Balancegerät konnten Mutige symbolisch ausprobieren, wie unsicher so eine prekäre Situation ist. Andere reichten ihnen symbolisch die Hand.

Durch die Dirmhirngasse ging es weiter zur Evangelischen Kirche, wo es einen kurzen Zwischenstopp gab, bevor wir durch die Fußgängerzone Mehlführergasse und der Unterführung der S-Bahn Atzgersdorf zum ÖIF-Gebäude in der Lastenstraße 19 gelangten (hier gibt es Sprachkurse).

Dort verbarg sich unter einer Plane eine Mauer aus Bananenkartons mit aufgeklebten Sprüchen in den verschiedensten Sprachen

  • vorne in einer fremden Sprache,
  • hinten auf Deutsch.

Ajub – der vor einigen Jahren auch hierher zugewandert ist  zeigte uns anschaulich auf, wie schwierig es ist, Deutsch zu lernen und wie es am einfachsten geht – durch Kontakt mit Einheimischen.

 

Anschließend gelang es uns, aus der Mauer eine Brücke zu bauen, indem wir das Rätsel um die Fremdwörter auflösten. Singend gingen wir weiter, begleitet von der Gitarre, immer noch im Regen, bis zur letzten Station, der Erlöserkirche.

Hier gab es eine Aktion mit Häferln:

Wir schrieben auf Zetteln nette Willkommensgrüße für neu Zugezogene und steckten die Zettel in die Becher. Diese wurden von einer Mitarbeiterin der Caritas mitgenommen. Eine engagierte Caritasmitarbeiterin aus Alt-Simmering berichtete über das Organisieren von Wohnungen, für Geflüchtete durch engagierte Pfarrmitglieder. Schließlich erzählte uns Hala, eine Sozialarbeiterin aus Syrien, die seit 10 Jahren in Österreich lebt, wie schwierig es für Geflüchtete ist, hier eine Wohnung zu finden und dass das Kostenverhältnis der Miete zum Einkommen viel zu hoch ist.

Danach war Zeit für Begegnungen bei der Agape im 1. Stock. 
Danke Allen Helfern und Allen, die im Regen durchgehalten haben! 

Der “Heilige Asclepiades”

Der "Heilige Asclepiades"

Fast jede Kirche hat eine Reliquie – auch die Erlöserkirche hat eine. Lange war es “still” um unsere Reliquie. In unserem Haus ist ein Heiliger  – der “Heilige Asclepiades” (benannt nach Asklepius, welcher in der griechischen und römischen Mythologie ein Gott der Heilkunst ist.

APRIL 2025
Asclepiades ist in den hinteren Teil der Kirche übersiedelt, welcher frei zugänglich ist. Eine direkte Anbetung ist nun zu den Öffnungszeiten der Kirche jederzeit möglich!

ASCLEPIADES – Patriarch von Antiochia, Märtyrer (?), † 218

Der Zeitzeuge Eusebius von Caesarea gibt als Beginn der Amtszeit von Asklepiades das erste Jahr der Regierung Caracallas an, sodass meist 212 n.Chr. als Jahr des Amtsantritts in den Niederschriften erwähnt wird. Die Wirkungsstätte des Bischofs war im heutigen Antakya / Hattay (Türkei).

Für das Todesjahr findet sich neben dem Jahr 218 auch die Angabe 220. Asklepiades übernahm das Amt von seinem Vorgänger Serapion

Asclepiades war der zehnte Nachfolger in der Bischofsreihenfolge nach dem Apostel Simon Petrus. Simon Petrus war einer der drei, die seinerzeit die Auferstehung Jesu bezeugt haben. Er war Jünger von Jesu und Apostel – laut altkirchlicher Tradition war er der erste Bischof von Rom. Er gründete auch die Jerusalemer Urgemeinde, aus der sich die Bischofslinie in Antiochien entwickelt hat. Es wird daher vermutet, dass das ehemaliges Kloster der Redemptoristinnen diese besondere Reliquie nach der Weihe erhalten hat, weil sie an den “allerheiligsten Erlöser” glaub(t)en. Die eindeutige Identifizierung des Kardinal-Siegel ist noch nicht abgeschlossen – es wird vermutet, dass die Reliquie von Franz Xaver (Maria) Kardinal Nagl der Kirche in den 1910er Jahren zugeteilt und gespendet wurde. 

Ihre Aufgabe ist (war) die Verehrung und die Anbetung von Jesus Christus. Genährt durch die Gebete soll Jesus Christus die Menschen schützen und vor Unheil bewahren. Die letzten Redemptoristinnen befinden sich heute in den Klöstern St. Anna, Ried im Innkreis und im St. Josefkloster Lauterach/Vorarlberg.

Der “Legende nach” starb Asclepiades den Tod eines Märtyrers, da das Verhältnis zwischen dem Herrscher Caracallas und ihm sehr angepannt war – Beweise für einen Mord gibt es jedoch keine. Seine Darstellung mit einem “Kehlschnitt” ist aus der Überlieferung – tatsächlich wird angenommen, dass er eines natürlichen Todes gestorben ist. Sein Nachfolger wurde Philetus, der Gedenktag in der römisch-katholischen Kirche für ihn ist der 18. Oktober.

Er konnte bei der Lange Nacht der Kirchen 2024 zum ersten Mal seit den 1990er Jahren besucht werden. Früher war er unter einer Pietra-Darstellung auf einem weiteren Seitenaltar – im Zuge der Modernisierungsarbeiten wurde die Reliquie zwischengelagert, eine neuerliche Aufstellung ist aus unbekannten Grünen nicht erfolgt. Er hat 2024 eine würdige Gedenk- und Anbetungsstätte im linken Seitenschiff nächst dem Marienaltar erhalten.

Der Heilige Asclepiades wird auch in der orthodoxen Kirche (Orthopedia.de) verehrt und wir freuen uns über alle Besucher:innen der orthodoxen Kirchen.

Für eine stille Anbetung können Sie auch gerne einen Termin mit unserer Kanzlei vereinbaren, damit Sie in aller Ruhe beim Heiligen Asclepiades einkehren können

Maiandacht

Bei strömendem Regen hielten wir am Freitag, den 17. Mai in der Erlöserkirche eine feierliche Maiandacht. Gewöhnlich wird diese immer bei der hübschen Mariensäule Ecke Ruzickagasse / Franz-Graßler-Gasse gefeiert.

Nachdem das schlechte Wetter schon absehbar war, feierten wir diesmal mit Kaplan Lukas Schröder und einer wunderschönen Statue von Rita Klasz. Die herrlichen Pfingstrosen unserer neuen Pfarr-Sekretärin Bettina Obergottsberger harmonierten zu den schönen Blumen unserer „Blumenfeen“ und verliehen der Andacht in der Erlöserkirche einen ganz besonderen Augenblick.

Nächstes Mal geht es hoffentlich wieder im Freien!
(D.A)